Meine Frau und ich haben im Sommer 2012 unseren Urlaub in Trier verbracht. Das Wetter war für diesen Städtetrip fantastisch und wir haben jeden Tag verschiedene Dinge unternommen. Meine Frau war zu diesem Zeitpunkt schwanger und wir freuten uns sehr auf die zweite Hälfte der Schwangerschaft. In Vorfreude auf die weitere gemeinsame Zeit haben wir am letzten Urlaubstag eine römische Freilichtbühne besucht. Kurz bevor wir uns auf den Weg machen wollten, die Rückreise anzutreten, hatte meine Frau ein ungutes Gefühl und musste dringend auf die Toilette. Im Anschluss teilte mir meine Frau eine Blutung mit, aufgrund dessen wir direkt zu einer Arztpraxis in Trier gefahren sind. Der Arzt hat uns direkt an das Krankenhaus verwiesen. Dort angekommen, wurde uns nach den Untersuchungen mitgeteilt, dass kaum noch Fruchtwasser vorhanden sei. Weit weg von unserer Heimat haben wir die nächsten knapp zwei Wochen in einem Krankenhaus in Trier verbracht. Der Zustand hat sich seitdem nicht verändert. Das Einzige, was wir sehen konnten, war auf dem Ultraschall das pochende Herz unseres ungeborenen Kindes.
Mit einem Krankentransport konnte meine Frau in die Heimat in ein Krankenhaus verlegt werden. Ich reiste ihr mit unseren gemeinsamen Sachen im Auto nach.
Nach nicht ganz einer Woche hatten wir mit den Ärzten gemeinsam entschieden, unseren Kampf um das Leben unseres ungeborenen Kindes aufzugeben. Unser Kind hätte zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft keine Chancen gehabt. Die Lunge sowie viele andere Organe waren nicht ausreichend ausgebildet. Da die Schwangerschaft so weit vorangeschritten war, musste meine Frau unseren Sohn entbinden. Das war ein sehr schmerzvolles aber zugleich befriedendes Gefühl. Es war ein Gefühl des Loslassens.
Wir hatten nach der Entbindung die Möglichkeit wahrgenommen unseren Sohn bestatten zu dürfen. Diese Tage waren sehr hart für uns. Wir haben uns immer wieder gefragt, womit wir das verdient haben und was wir falsch gemacht haben.
Mit einem Mal haben uns die Liebe, die Zeit und der Tod konfrontiert. Die Liebe zu unserem gemeinsamen Kind, die uns nicht gegebene gemeinsame Zeit und der Tod des noch wachsenden Lebens.
Das ich mir die Sinn-Frage gestellt habe, ist sicherlich nicht verwunderlich. Dennoch hatte ich sehr schnell das Gefühl, dass es irgendwie weiter gehen musste. Trauer und Abschied sind sehr wichtig. Dennoch ist es auch mein Leben. Ich habe für mich erkannt, dass es an der Zeit war, eine Lebensinventur zu machen. Ich habe mein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt und mein Herz wieder gefunden. Meine Werte habe ich entdeckt.
Seitdem brennt es in mir, bei meinen Mitmenschen das volle Potential herauszuholen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es bei jedem Menschen möglich ist. Wenn Menschen erkennen, dass sie etwas verändern wollen, werden sie es auch schaffen.
Du kannst das auch! Fang jetzt damit an. Es ist dein Leben! Mach was draus!
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97% aller Führungskräfte halten sich für eine gute Führungskraft. Ca. 80% der Mitarbeitenden sehen das anders. Das geht aus einer Gallup-Studie aus dem Jahr 2016 hervor.
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